Ich habe lange keinen Flohmarktfund mehr besprochen, aber heute ist es mal wieder so weit. Der Kinderroman "Ich seh den Mond" von C. B. Christiansen ist in der deutschen Übersetzung 1996 im Erika Klopp-Verlag erschienen. Die Themen des Buchs sind Adoption, Pubertät, die norwegische Heimat der Nebenprotagonist_innen, die erste Menstruation, Liebe und Alzheimer.
Zur Geschichte
Die Geschichte ist aus der Sicht der zwölfjährigen Bitte geschrieben und an das Kind ihrer Schwester adressiert. Eines Tages erfährt Bitte nämlich, dass ihre fünfzehnjährige Schwester Kari schwanger ist. Kari entscheidet sich, das Kind zur Adoption freizugeben, was Bitte nicht nur schockt, sondern auch ihren vehementen Protest hervorruft.
Karis Mutter, die ihre älteste Tochter unterstützen möchte, sendet Bitte zu ihrem Onkel. Dort ändert sich ihre Wahrnehmung der Situation und sie versteht, "daß auch Loslassen eine Form von Liebe sein kann" (Klappentext).
Im Hintergrund der Geschichte werden auch Pubertät, Liebe und Alzheimer besprochen. Außerdem bekommt Bitte ihre erste Monatsblutung, was als als "Frauwerden" erklärt wird. Das kann sicherlich kritisch gesehen werden und sollte vielleicht auch so besprochen werden.
Auf der anderen Seite wird die Frage danach, was Liebe sei, immer wieder aufgeworfen: durch Kari und ihren Freund, die nicht heiraten und das Kind großziehen wollen, was Bitte und ihre beste Freundin aber erwartet haben, durch Bittes Onkel, dessen Ehefrau mit Alzheimer in einem Heim ist und sich weder an ihn, noch an Bitte erinnert, und letztlich durch die Beziehung der Familienmitglieder untereinander und Karis Entscheidung für die Adoption.
Insgesamt beschreibt das Buch die Phasen, sich mit einer schwierigen Entscheidung abzufinden. Am Ende versteht Bitte, dass Kari nur das Beste für ihr Kind will und sie nicht die Entscheidungen anderer Menschen fällen darf.
Kari vertritt ihre Position sehr bestimmt, aber nicht etwa gefühllos. Sie steht hinter ihren Entscheidungen, aber ist natürlich auch traurig, dass es keinen anderen Weg gibt. Bittes beste Freundin, Claire, reproduziert mitunter sexistische Stereotype, die sie aus Zeitschriften hat, was aber durch Bitte kritisch kommentiert wird. Bitte selbst verändert sich sehr stark: Während sie anfangs noch die Entscheidungen ihrer Schwester beeinflussen will, akzeptiert sie am Ende des Buches, dass das nicht ihr Recht ist.
Die Geschichte ist aus der Sicht der zwölfjährigen Bitte geschrieben und an das Kind ihrer Schwester adressiert. Eines Tages erfährt Bitte nämlich, dass ihre fünfzehnjährige Schwester Kari schwanger ist. Kari entscheidet sich, das Kind zur Adoption freizugeben, was Bitte nicht nur schockt, sondern auch ihren vehementen Protest hervorruft.
Karis Mutter, die ihre älteste Tochter unterstützen möchte, sendet Bitte zu ihrem Onkel. Dort ändert sich ihre Wahrnehmung der Situation und sie versteht, "daß auch Loslassen eine Form von Liebe sein kann" (Klappentext).
Im Hintergrund der Geschichte werden auch Pubertät, Liebe und Alzheimer besprochen. Außerdem bekommt Bitte ihre erste Monatsblutung, was als als "Frauwerden" erklärt wird. Das kann sicherlich kritisch gesehen werden und sollte vielleicht auch so besprochen werden.
Auf der anderen Seite wird die Frage danach, was Liebe sei, immer wieder aufgeworfen: durch Kari und ihren Freund, die nicht heiraten und das Kind großziehen wollen, was Bitte und ihre beste Freundin aber erwartet haben, durch Bittes Onkel, dessen Ehefrau mit Alzheimer in einem Heim ist und sich weder an ihn, noch an Bitte erinnert, und letztlich durch die Beziehung der Familienmitglieder untereinander und Karis Entscheidung für die Adoption.
Insgesamt beschreibt das Buch die Phasen, sich mit einer schwierigen Entscheidung abzufinden. Am Ende versteht Bitte, dass Kari nur das Beste für ihr Kind will und sie nicht die Entscheidungen anderer Menschen fällen darf.
Kari vertritt ihre Position sehr bestimmt, aber nicht etwa gefühllos. Sie steht hinter ihren Entscheidungen, aber ist natürlich auch traurig, dass es keinen anderen Weg gibt. Bittes beste Freundin, Claire, reproduziert mitunter sexistische Stereotype, die sie aus Zeitschriften hat, was aber durch Bitte kritisch kommentiert wird. Bitte selbst verändert sich sehr stark: Während sie anfangs noch die Entscheidungen ihrer Schwester beeinflussen will, akzeptiert sie am Ende des Buches, dass das nicht ihr Recht ist.
Fazit
Das Buch ist sehr einfühlsam geschrieben und enthält mitunter feministische Standpunkte, besonders in Bezug auf die Adoption. Positiv empfinde ich auch, dass Kari keinerlei Vorwurf gemacht wird, weil sie Sex hatte oder schwanger geworden ist. Die Familie ist lediglich an einem Zukunftsplan interessiert. Die weiblichen Figuren, die besonders häufig auftreten, sind multidimensional und interessant. Oftmals werden sexistische Stereotype deutlich kritisiert. Das Buch wird für Menschen ab 12 Jahren empfohlen.
Das Buch ist sehr einfühlsam geschrieben und enthält mitunter feministische Standpunkte, besonders in Bezug auf die Adoption. Positiv empfinde ich auch, dass Kari keinerlei Vorwurf gemacht wird, weil sie Sex hatte oder schwanger geworden ist. Die Familie ist lediglich an einem Zukunftsplan interessiert. Die weiblichen Figuren, die besonders häufig auftreten, sind multidimensional und interessant. Oftmals werden sexistische Stereotype deutlich kritisiert. Das Buch wird für Menschen ab 12 Jahren empfohlen.