Kürzlich fiel mir ein Büchlein in die Hände, bei dem ich gleich an mehrere Menschen, die ich kenne, denken musste, weil es ein Thema behandelt, das so unglaublich viele Menschen betrifft. Eigentlich kenne ich keine_n, den es nicht in irgendeiner Weise beschäftigt: Der eigene Körper.
„Das kleine Übungsheft – Frieden schliessen mit dem eigenen Körper“ (von Anne Marrez & Maggie Oda) aus der „Bibliothek der guten Gefühle“ des Trinitiy Verlages ist dieses Jahr ganz neu erschienen. Wie alle/die meisten der Hefte aus dieser Reihe kostet es 6,99€ (ohne Gewähr).
Das Buch will Menschen unterstützen, eine positive Beziehung zu ihrem Körper aufzubauen. Dabei ist es aber kein langweiliges Lesebuch (wer fände eine Lesebuch auch langweilig?), sondern ein „Gehirntraining für das Wohlbefinden“, denn mit dabei sind ganz viele interaktive Tests & Übungen.
Das Buch will Menschen unterstützen, eine positive Beziehung zu ihrem Körper aufzubauen. Dabei ist es aber kein langweiliges Lesebuch (wer fände eine Lesebuch auch langweilig?), sondern ein „Gehirntraining für das Wohlbefinden“, denn mit dabei sind ganz viele interaktive Tests & Übungen.
Zum Inhalt
Die Autorinnen verzichten dabei darauf, jemandem irgendwelche Diät- oder Selbstoptimierungstipps nahezulegen. Das war meine größte Sorge im Hinblick auf den Titel und den Mainstream-Verlag. Sie blieb unbegründet: Es geht wirklich um die Akzeptanz des eigenen Körpers und die Reflexion darüber, woher die Unzufriedenheit kam/kommt und wie sie sich im Laufe der Zeit entwickelt hat. Im Mittelpunkt steht die eigene Körperwahrnehmung und die Veränderung dieser.
Die Illustrationen zeigen allerdings nur schlanke, weiße Frauen. PoC kommen nicht vor. Dicke_fette Menschen können sich leider auch nicht wiederfinden. Ebenso werden trans*/nb-Personen und Menschen mit Behinderung und ihre Erfahrungen im Bezug auf Körperwahrnehmung nicht erwähnt. Das ist schade, weil die Autorinnen scheinbar von der Universalität ihrer Erfahrungen ausgehen und dabei andere Möglichkeiten außer Acht lassen.
Das Buch gendert mit Querstrich in Bezug auf cis-Männer und -Frauen.
Die Autorinnen verzichten dabei darauf, jemandem irgendwelche Diät- oder Selbstoptimierungstipps nahezulegen. Das war meine größte Sorge im Hinblick auf den Titel und den Mainstream-Verlag. Sie blieb unbegründet: Es geht wirklich um die Akzeptanz des eigenen Körpers und die Reflexion darüber, woher die Unzufriedenheit kam/kommt und wie sie sich im Laufe der Zeit entwickelt hat. Im Mittelpunkt steht die eigene Körperwahrnehmung und die Veränderung dieser.
Die Illustrationen zeigen allerdings nur schlanke, weiße Frauen. PoC kommen nicht vor. Dicke_fette Menschen können sich leider auch nicht wiederfinden. Ebenso werden trans*/nb-Personen und Menschen mit Behinderung und ihre Erfahrungen im Bezug auf Körperwahrnehmung nicht erwähnt. Das ist schade, weil die Autorinnen scheinbar von der Universalität ihrer Erfahrungen ausgehen und dabei andere Möglichkeiten außer Acht lassen.
Das Buch gendert mit Querstrich in Bezug auf cis-Männer und -Frauen.
DIY-Idee Es gibt wenig body-positive Bücher auf dem deutschsprachigen Markt. Vielleicht kann es also eine Idee sein, das Buch etwas aufzuhübschen, z. B. mit dem Einkleben von Fotos oder neuen Illustrationen. Gerade im Hinblick auf Weihnachten kann das ja eine Idee sein, oder? | Fazit Das Buch ist ein gut gemeinter Versuch eines Mainstream-Verlages. Nur auf das Konzept, die Texte, Tests und Übungen bezogen, kann das Buch eine Schatzkammer der Selbsthilfe sein. Die Illustrationen sollen vermutlich ästhetischen Wert haben. Sie klammern aber bestimmte Menschengruppen aus, weil sie nicht mitgedacht werden oder man ihnen und ihren Körpern einen ästhetischen Wert abspricht. Damit verfehlt das Buch sein eigentliches Ziel. Die Illustrationen schlanker, weißer Frauen ohne Behinderung reproduzieren die Idee, dass Frauen schlank sein müssen und nicht-behindert sein dürfen.
Habt ihr schon Erfahrungen mit dem Übungsheft oder der DIY-Idee? Wenn ja, hinterlasst mir gerne eure Eindrücke in den Kommentaren! :-) |